Bewaffnet den Geist- Mailinglist Nr.19

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Politweekend vom 20.-22. Oktober 2000
 
 

Linke Gruppen und Bewegung heute -

ihre Perspektiven und Ansätze


Die Politische Grosswetterlage:

Gewitter, Regenschauer und Frost
 

 

Der Zusammenbruch des Realsozialismus Ende der 80er Jahre ist an der

hiesigen Linken nicht spurlos vorüber gegangen, Für viele ist damit der

letzte Hoffnungsschimmer erloschen, die Utopien und Visionen an denen

man und frau sich festhielt sind in weite Ferne gerückt. Gleichzeitig

wächst die Macht der globalisierten Finanzmärkte weltweit ungebremst

weiter und die Kluft zwischen armen und reichen Ländern vergrössert sich

kontinuierlich. Die Industriestaaten entziehen sich mit allen Mitteln

ihrer Verantwortung und spannen ein immer engmaschigeres und

mörderisches Netz, welches zwar den ungehinderten Transfer von Waren und

Geld vorsieht, für Menschen jedoch immer unüberwindbarer wird. Trotz

angeblich sinkender Arbeitslosigkeit und verbesserter Wirtschaftslage

sind immer mehr Menschen auch in der Schweiz von Armut und

Prekarisierung betroffen. Soziale Errungenschaften und der

Wohlfahrtsstaat kommen durch die neoliberale Wirtschaftslogik immer

stärker unter Druck.
 

 

Sozialdemokratie: ein undichter Regenschirm
 

 

Die (mit-)regierende Sozialdemokratie verharmlost und beschönigt die

aktuelle Problematik und ist vor allem darum bemüht, die negativen

Konsequenzen der heutigen Wirtschaftsordnung zu verwalten und sozial

abzufedern - sie hat sich mit den wachsenden gesellschaftlichen

Ungleichheiten weitgehend abgefunden. Einen Einfluss auf soziale und

politische Bewegungen von unten hat die Sozialdemokratie schon lange

keine mehr.
 

 

Kaltfront von rechts
 

 

Der Rechten (beispielsweise die rechtspopulistische SVP in der Schweiz)

gelingt es immer besser, die Zivilgesellschaft von rechts zu

mobilisieren und umzukrempein und selbst in alternativen Kreisen haben

tendenziös antisemitische Weltansichten und Verschwörungstheorien

Hochkonjunktur. Gerade hier besteht die Gefahr, dass es der extremen

Rechten gelingen wird, sich als dritten Weg zwischen Kapitalismus und

Sozialismus anzubiedern und In naher Zukunft noch weiter an Boden zu

gewinnen (Beispiel Österreich).
 

 

Aber wir sagen immer noch: manana sol y bel tiempo!
 

 

Trotzdem gelingt es immer wieder, links der SP politische Erfolge zu

erzielen und viele unermüdliche AktivistInnen haben noch immer keine

Lust, sich auf dem Friedhof der Zeitgeschichte begraben zu lassen.

Sicherlich ist in den letzten Jahren das Pflaster für Politarbeit um

einiges härter geworden. Globalisierung, rassistischer Konsens In einer

ungleichen Gesellschaft, Wohlstandschauvinismus, Gleichgültigkeit,

politisches Desinteresse und breite Entsolidarisierung sind nicht nur

Schlagwörter, sondern bittere Realität. Trotz allem schwimmen einige

Gruppen und Bewegungen seit Jahren unermüdlich (?) gegen den Strom an

und lassen sich in ihrem Kampf für eine gerechte und solidarische Welt

nicht entmutigen. Einige dieser Gruppen (eingeladen sind Vertreterinnen

von augenauf Zürich, Anti-WTO-Koordination, JUSO, Reithalle Bern, FAUCH)

werden uns am Politweekend über Ihre aktuelle Arbeit, ihre

Entstehungsgeschichte, ihre Ansätze und Perspektiven erzählen. Wir

wollen gemeinsam versuchen, die eine oder andere Antwort auf unsere

Fragen und Perspektivlosigkeit finden.
 

 

Wer sind wir?
 

 

Im Sommer 1998 haben wir - einige undogmatische Linke aus verschiedenen

Deutschschweizer Städten - uns im idyllischen Piemont für eine Woche

getroffen, um uns für einmal abseits von Politzusammenhängen und dem

Alltagsstress mit grundsätzlichen Fragen und unseren kleinen Lüsten und

grossen Früsten auseinanderzusetzen. In der alltäglichen Politarbeit

fehlt leider vielfach die Zeit und der Raum, um tiefergehende und

befriedigende Diskussionen führen zu können. Da das Bedürfnis nach

Auseinandersetzungen abseits des Politalltages auch nach dieser Woche

bestehen blieb, wurden jährlich zu verschiedenen Themen und

Schwerpunkten zwei bis drei Diskussionswochenenden organisiert. Ganz

zentral ist nebst der sachbezogenen Auseinandersetzung auch der

persönliche Erfahrungsaustausch und die informellen Gespräche.
 

 

Schwerpunkt & Programm
 

 

Das nächste Politweekend findet nun unter dem Motto «Linke Gruppen und

Bewegungen heute - Ihre Ansätze und Perspektiven» statt. Die Idee ist

ein Austausch und eine Auseinandersetzung mit Menschen zu führen, die in

unterschiedlichen linken Projekten und Gruppen aktiv sind. Angefragt

sind bisher folgende Gruppen:
 

 

o Antl-WTO-Koordlnation
 

 

o augenauf Zürich (Menschenrechtsgruppe)
 

 

o JuSo (JungsozialistInnen/Jugendorganisation der SP)
 

 

o FAUCH (Freie Arbeiterlnnen-Union/Anarchosyndikalistlnnen)
 

 

o Reithalle Bern (autonomes Kulturzentrum)
 

 

Das Programm wird so aussehen, dass sich die einzelnen Gruppen

vorstellen, das heisst unter anderem etwas über die

Entstehungsgeschichte, ihre Entwicklung sowie auch über ihre momentane

politische Tätigkeit und Ihre Erfahrungen berichten. Ein wesentlicher

Schwerpunkt des Weekends sind die politischen Ansätze und Perspektiven.

Um zu verhindern, dass die Diskussionen in Frontalvorträge ausarten, ist

vorgesehen, dass auch Diskussionen in Weingruppen & Workshops

stattfinden werden.
 

 

Mehr Infos über Ort, Ablauf, etc. werden nach Einsenden der Anmeldung

folgen. Kritik und konstruktive Vorschläge sind jederzeit erwünscht!
 

 
 
 

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o Ich möchte bei der Vorbereitung mithelfen, mich einbringen, etc. Bitte

nehmt umgehend Kontakt auf mit mir
 

 

o Ich bezahle für das Weekend CHF 50 (oder mehr). Bitte schickt mir

einen Einzahlungsschein.
 

 

o Ich kann leider nichts oder nur CHF __________ bezahlen
 

 

o Ich kann leider nicht kommen, bin aber weiterhin interessiert.
 

 

Anmeldung an: Fraueninfoladen, Postfach 2906,, 6002 Luzern
 

 

oder per E-Mail an piemontgruppe@gmx.ch
 

 

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BdG-Maillinglist will der breiteren Verbreitung von Informationen und

Vernetzung innerhalb der linksradikalen

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ultima