Ich habe um Hilfe geschrien aber niemand half!

Stevenson Anthony Maw, Präsident und Obmann der humanitären Hilfe für Afrika in Österreich: "Das alles war für mich ein grosser Schock und die seelischen Schmerzen sind schlimmer als die körperlichen. Ich verstehe nicht wieso vor dem Burgtheater und beim Rathausplatz niemand half, obwohl viele Leute dort zuschauten. Aber keiner unternahm etwas. Niemand versuchte, diese Leute festzuhalten, bis die Polizei kam, obwohl auch viele Männer dabei waren. Ich habe um Hilfe geschrien und gebeten, daß man auf mein Kind aufpaßt, aber niemand half"

Sachverhaltsdarstellung

Ich bin Mitarbeiterin im WUK und schreibe diesen Bericht für einen unserer Kunden Stevenson Anthony Maw, Präsident und Obmann der humanitären Hilfe für Afrika Neonazis schlagen Koenig Pharaos aus der Republik Sudan nieder Sachverhaltsdarstellung: Ueberfall auf Vater mit Kind 21.7.2000: Ich war abends einkaufen gegangen und anschließend mit meinen Kindern zum Rathauspark gefahren, damit sie dort ein bißchen spielen konnten. Um ca. 9 Uhr abends wollte ich einen Kollegen vom Burgtheater abholen. Das groeßere Kind habe ich mit den Einkauftaschen im Park gelassen und ihm gesagt, ich wuerde gleich wiederkommen, das kleinere (3 Jahre) habe ich mitgenommen. Vor der Kreuzung Burgtheater tauchten drei glatzkoepfige Maenner auf, einer in Stiefeln, einer mit einer Bomberjacke, der dritte im weißen T-Shirt. Einer hat laut geschrien: Wir sind der Ku-Klux-Klan! Wir sind die neuen Nazis! Wir wollen keine Neger in Oesterreich! Oesterreich ist ein Naziland! Neger raus! Heil Hitler! (Das ganze mit erhobenem Arm). Viele Leute sind stehengeblieben und haben zugeschaut. Einer hat mir auf die linke Kopfseite einen Fausthieb gegeben und ich habe gleich per Handy die Polizei gerufen. Dann sind die drei weggelaufen, Richtung Burgtheater und haben bei Rot die Straße überquert. Die Polizei sagte, ich solle dort warten, aber ich bin den dreien nachgelaufen. Beim Burgtheater stand ein Schwarzer und fragte mich, was passiert sei. Da haben sie auch ihn attackiert und zu Boden geschlagen. Er ist auf den Ruecken gefallen und sie haben ihn auf den Kopf getreten. Sie haben diesen schwarzen Mann etwa vier Minuten lang geschlagen. Einer dieser drei kam wieder zurück, schimpfte weiter und schlug auf mich ein, ich stieß seine Hand beiseite. Dann lief er weg. Zwei der Männer liefen in Richtung Bundeskanzleramt, über den Josef Meinrad-Platz und durch die Löwelstraße. Der dritte lief in die entgegengesetzte Richtung, ich hinterher. Am Ballhausplatz habe ich einen Wachbeamten gesehen und um Hilfe gerufen. Der Glatzkopf lief dann zurück zur Metastasiogasse, zur Minoritenkirche, durch die Leopold Figl-Gasse. Dort warteten noch zwei weitere Glatzköpfe, einer mit einem Baseballschläger, den er aus der Jacke zog und mir damit auf den Rücken schlug. Ich stürtzt zu Boden. Als ich aufstand, kam noch einer und schlug mir auf den linken Kiefer. Der zweite schlug mich in die Rippen, wobei ich schwere Prellungen erlitt, der andere hat auf mein auf dem Boden liegendes Handy getreten. Dann hat er mein Kind zu boden gestoßen und ist darauf gestiegen. Ich versuchte dem Kind auzuhelfen und er schlug noch einmal auf das weinende Kind ein, während die anderen drei auf mich einschlugen. Zufällig kam ein Österreicher vorbei und versuchte, dem Kind und mir zu helfen. Drei der Männer sind schnell weggelaufen, zwei in die Herrengasse, einer Richtung Michaelerplatz, der andere Richtung Schottengasse, der dritte lief zur Wallnerstraaße und weiter zum Haarhof. Dort war die Polizei, die ihn festnahm. Ich und der oesterreichische Helfer leifen hinter ihm her. Die zwei anderen liefen wieder zurück zur Monoritenkirche. Auf der Polizeiwache hat man dann die Rettung verständigt. Ich habe aus dem Mund geblutet, mein weißes Hemd war voller Blut, das linke Knie blutete, die linken Rippen waren schwer geprellt, auch der Elbogen und die rechte Hand waren blutig geschlagen. Blut rann mir unter den Fingernägeln hervor, von einem Schlag mit dem Baseballschläger. Meine Nase blutete und meine Ohren schmerzten von den Faustschlägen. Darüberhinaus waren auch meine Kiefer geschwollen und schmerzten. Mein Sohn hatte beide Arme verletzt und Magenschmerzen (von dem Tritt). Am schmerzhaftesten ist die Rippenverletzung. Die Rettung brachte mich und meine Kinder ins Krankenhaus, wo man Prellungen, Schwellungen und blutende Abschürfungen feststellte. Den anderen Schwarzen, der ebenfalls niedergeschlagen worden war, habe ich nachher nicht mehr gesehen. Ich weiß deshalb nicht, ob er verletzt ist. NÝEMAND HALF! Das alles war für mich ein grosser Schock und die seelischen Schmerzen sind schlimmer als die körperlichen. Ich verstehe nicht wieso vor dem Burgtheater und beim Rathausplatz niemand half, obwohl viele Leute dort zuschauten. Aber keiner unternahm etwas. Niemand versuchte, diese Leute festzuhalten, bis die Polizei kam, obwohl auch viele Männer dabei waren. Ich habe um Hilfe geschrien und gebeten, daß man auf mein Kind aufpaßt, aber niemand half. Einzig jener Österreicher, der in der Leopold-Figl Gasse vorbeikam half und der war allein. Insgesamt waren an dem Überfall 5 Personen beteiligt.

Stevenson Anthony Maw
Praesident und Obmann
(humanitaere Hilfe fuer Afrika)

QUELLE: widerst@nd! - MUND: medienunabhängiger Nachrichtendienst Mittwoch, 26.7.2000