Pressebüro Savanne, hyäne 2/97, Seiten 94-96, Rubrik Medien


Einige Gedanken zum Umgang mit Geschichte

Der patriotische Reflex und der Antisemitismus

Viel wurde in den letzten Wochen und Monaten über vermisste Gelder von Shoa-Opfern sowie über Nazifluchtgelder geschrieben. Vieles davon zeigte Antisemitismen der Schreibenden und unserer Gesellschaft auf. Hier ein paar Gedanken zum unhistorischen Umgang mit der eigenen Geschichte.

Das Jagmetti-Papier

Die NZZ hat sich auf die Sonntagszeitung eingeschossen, weil diese ``geheime Dokumente'' publiziert hat, aber auch, weil sie aus dem ``Strategiepapier'' von Botschafter Carlo Jagmetti Zitate aus dem Zusammenhang gerissen hat (SoZ, 26.1.97). Auf die befremdende Berichterstattung der NZZ kommen wir noch zurück. Was die Aussagen Jagmettis angeht, sind wir nicht auf die vereinzelten Zitate in der Sonntagszeitung angewiesen, da tags darauf (Tagi, 27.1.97) der Tagesanzeiger weite Auszüge aus Jagmettis Papier publiziert hat. Ein Leserbrief (NZZ, 31.1.97, Jürg H. Schmid-Gassmann) attestiert Jagmetti eine durch und durch nicht antisemitische (``prosemitische'') Vergangenheit. Na und? Tatsache bleibt: Sein vertrauliches Papier ist antisemitisch.

Der kriegerische Sprachgebrauch Jagmettis an sich, den die Sonntagszeitung hervorhebt, steht vorerst in bester bürgerlicher Tradition. Nicht jeder kriegerische Sprachgebrauch ist antisemitisch. Jagmetti jedoch spricht von ``Gegnern'', die er einerseits personalisiert als ``Senator d'Amato'', andererseits rundumschlagmässig als ``die jüdischen Kreise'' beschreibt. Wenn Jagmetti noch einen draufhaut und findet, ``den meisten unter den Gegnern [könne] man nicht trauen'', ohne dies weiter auszuführen, kann er nicht nur Senator d'Amato meinen. Senator d'Amato ist nicht ``die meisten Gegner''. Ausser ihm nennt Jagmetti unter den Gegnern nur ``die jüdischen Kreise''. Seine Aussage ist also, dass den meisten unter den ``jüdischen Kreisen'' nicht getraut werden kann. Ein altbekanntes antisemitisches Stereotyp!

Die Sprache und der Inhalt des Papiers ist widersprüchlich, wie Thomas Rüst und Bruno Vanoni (Tagi, 27.1.97) anmerken, was diese auf die Möglichkeit zurückführen, Entwürfe Dritter seien eingearbeitet worden. Auch wenn Jagmetti vor einem ``Durchwursteln'' der Schweiz warnt und am Ende des Papiers festhält, dass ``vom historischen, politischen und rechtlichen Standpunkt aus betrachtet, ein ``Deal'' nie befriedigen wird'', geht er davon aus ``dass die jüdischen Kreise und Senator d'Amato rasch befriedigt werden müssten und dass alsdann auf allen Ebenen Ruhe eintreten würde'', und spricht von der Möglichkeit eines ``Deals'', einer ``globalen Zahlung ``per saldo aller Ansprüche'' ''. Damit zeigt er, dass er nicht verstanden hat, dass ``der Gegner'', so er denn einen ausmachen will, die Schweiz selber ist, mit ihrem tief in der Gesellschaft verwurzelten Antisemitismus einerseits, mit ihrer Unfähigkeit, mit ihrer historischen Rolle umzugehen andererseits. Jagmetti spricht zwar von ``Vergangenheitsbewältigung'', aber als etwas Mühsames, was der Schweiz leider aufgezwungen wird, nicht als etwas, was selbstverständlich sein sollte: ``Was jetzt aus Amerika dazukommt, das hat gerade noch gefehlt. Es gesellt sich zu den Unsicherheiten der Gegenwart und der Zukunft plötzlich noch die Vergangenheitsbewältigung.''

Die Haltung der NZZ zum Jagmettipapier

Die wohl umfangreichste Kampagne zur Verhinderung historischer Aufarbeitung findet sich in der Neuen Zürcher Zeitung, die sich mit ihrer Abwehrhaltung immer wieder an die antisemitische Ader ihrer LeserInnen wendet. Das kommt wohl nicht von ungefähr, gehören doch sowohl Jean-Pascal Delamuraz als auch Carlo Jagmetti als FDP-Leute zusammen mit den angegriffenen Institutionen der Banken zum engeren Freundeskreis der NZZ.

Ein weinerlicher Ton durchzieht die Berichterstattung der NZZ. Sie empört sich über die Enthüllung des ``vertraulichen Papiers'' durch die Sonntagszeitung, spricht von einem ``die Schweiz schwer schädigenden Rufmord an Jagmetti'' (NZZ, 29.1.97) und meint, jegliche diplomatische Arbeit würde verunmöglicht. Hierzu ist eine Passage aus der NZZ vom 27.1.97 interessant: ``Hätte Jagmetti das, was er schrieb, als Vertreter der Schweiz öffentlich gesagt, wäre eine Rüge angebracht. Aber es ist nicht einzusehen, wieso er für den internen Gebrauch Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit gewisser Gesprächspartner in New York nicht hätte äussern dürfen. Dafür, um über den Stellenwert von Aussagen und Personen informiert zu werden, hat man schliesslich die Botschaften. Sonst könnte man sich auf die Medien und die Post allein verlassen. Hätte Jagmetti realisiert, dass seine Leser nicht Bundesräte sind, denen gegenüber man sozusagen mit Abkürzungen sprechen kann, sondern die Öffentlichkeit, dann hätte er sicher auch das Wort ``Krieg'', das ja in den verschiedensten Zusammenhängen verwendet wird, qualifiziert, mit PR-Krieg zum Beispiel. Die von ihm geäusserten Zweifel sind zudem berechtigt, was einzelne Exponenten betrifft, wie jeder weiss, der die Auseinandersetzungen der letzten Monate mitverfolgt hat.''

Hier schlägt die NZZ direkt nochmals selber in die antisemitische Kerbe. Wie schon Jagmetti, jedoch weniger im Rundumschlag, bezeichnet sie ``einzelne Exponenten'' als nicht vertrauenswürdig, ohne näher darauf einzugehen, was wen vertrauensunwürdig macht. Da sie sich dabei auf Jagmetti bezieht und dessen Zweifel als berechtigt ansieht, meint sie wohl ``die jüdischen Kreise''. Ihre Einschränkung (``einzelne'' Exponenten) wirkt denn auch schwach. Indem sie die Vertrauensunwürdigkeit in den Bereich des Allgemeinwissens rückt und nicht belegt, erlaubt sie den LeserInnen, ihre je eigenen antisemitischen Regungen anklingen zu lassen.

Was die Unterscheidung zwischen für die Öffentlichkeit bestimmte einerseits, vertrauliche Informationen andererseits angeht, so ist die Argumentation doch merkwürdig. Wenn es um Rassismus oder um Sexismus gehen würde, wäre vielleicht (?) klarer, dass eine ausgrenzende und stigmatisierende Haltung nicht haltbar ist, auch in einem vertraulichen Papier nicht. Wenn sie in einem vertraulichen Papier auftaucht, so ist allein schon die Tatsache, dass der Autor oder die Autorin rassistische, antisemitische oder sexistische Aussagen macht, Grund genug, das Papier der Öffentlichkeit bekannt und somit kritisierbar zu machen. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass DiplomatInnen ihren Antisemitismus unter dem Deckmantel der Vertraulichkeit ausleben. Gerade Jagmettis Papier dürfte nicht ganz ohne Einfluss geblieben sein auf einen gewissen Delamuraz, der seinerseits bei seinem Interview mit einer Westschweizer Tageszeitung haarsträubende Geschichtslosigkeit bewies.

Delamuraz' Interview und die Reaktionen darauf

Ich gehe nicht davon aus, dass Jean-Pascal Delamuraz überdurchschnittlich antisemitisch ist. Als guter Vertreter des bürgerlichen Lagers nahm er in einem Interview, welches das ``Journal de Genève'' am 31. Dezember 1996 publizierte, ``seine'' Banken und den Wirtschaftsstandort Schweiz in Schutz. Er sprach vom vorgeschlagenen ``Hilfsfonds'' als einem ``Fremdkörper'' (welch Wort, in diesem Zusammenhang benutzt), bezeichnete die Forderung nach 250 mio Franken als ``Lösegeld-Erpressung'' und beschwörte dabei das Bild des geldgierigen Juden (für eine deutsche Übersetzung eines Teils des Interviews siehe Weltwoche, 9.1.97). Darüberhinaus warnte er davor, die Kompromittierung der Schweiz durch jüdische Organisationen werde neuen Antisemitismus zur Folge haben.

Ob bewusst oder unbewusst, Jean-Pascal Delamuraz reproduziert antisemitische Stereotypen, wohl weil er die Geschichte nicht kennt (kennen will?) und unter dem Zwang seiner kapitalistischen Erziehung und Repräsentationsfunktion nicht umhin kommt, jene Banken in Schutz zu nehmen, die sich durch Kriegsprofite bereichert haben.

Die Wirkung seiner Worte war klar: eine spürbare Verschärfung des antisemitischen Klimas. Der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), Thomas Lyssy, meint dazu im Berner Bund vom 21. Januar 1997, mit seinen Äusserungen über eine Schweiz, die quasi um Lösegeld erpresst werde, habe Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz an Sylvester ``einen richtigen Schwall provoziert''; dies nämlich im Sinne von: Wenn ein Bundesrat so redet, dann kann ich auch ... François Loeb erklärt in derselben Nummer des Berner Bunds, dass sich Antisemiten salonfähiger fühlen als auch schon. Briefe mit antisemitischem und revisionistischem Inhalt werden vermehrt nicht nur anonym verschickt, sondern mit AbsenderIn versehen (Sigi Feigel in der WoZ, 17.1.97). Auch die semiprofessionellen Holocaust-LeugnerInnen setzen sich wieder in Szene. So Gaston-Armand Amaudruz oder Andreas J. Studer, der in letzter Zeit ein zweiseitiges Flugblatt unter die Leute bringt, bei dessen Lektüre mir das Kotzen kommt (siehe auch den Artikel von Hans Stutz und Iso Ambühl in der Sonntagszeitung, 12.1.97).

Der Umschlag des Magazins ``Facts'' warb am 16. Januar mit dem unglaublichen Titel ``Wir und die Juden''. Die alte Stigmatisierung: Wenn es ein ``wir'' gibt, so auch ein ``sie''. ``Die Juden'' sind ``sie'', nicht ``wir'', oder anders gesagt: ``Juden'' können nicht auch ``Schweizer'' sein, sie sind anders. Mit dem Bild des Davidsterns und mit den Untertiteln (``Report: Der Einfluss der Juden'' / ``Umfrage: Die Meinung der Schweizer'') doppelt ``Facts'' nochmals nach und schiebt noch ein weiteres Stereotyp nach, dasjenige der einflussreichen Juden, das sie im übrigen Text - wenn auch eher plump - zu widerlegen trachten. Insgesamt ist diese ``Facts''-Nummer als durch und durch verfehlter Versuch zu werten, über Antisemitismus zu informieren. Es zeigt sich, dass in der Schweiz die Gesprächskultur darüber (machen wir uns nichts vor: auch in linken Kreisen) so gut wie nicht vorhanden ist. Wenn dies der Anfang einer längeren und differenzierten Diskussion um antisemitische Stereotypen sein sollte, dann ist er wohl trotz Fehltritt zu begrüssen. Zu befürchten steht jedoch, dass jetzt das Thema skandalmässig verbraten wird, um es später unbesorgt ad acta legen zu können.

Die SP Schweiz, welche den Rücktritt Delamuraz' forderte, täte besser daran, vor ihrer eigenen Tür zu kehren und die Rolle ihrer eigenen Leute in der Regierung während des Krieges und in den Jahren danach zu untersuchen. In einem Land, in welchem Rücktritte fast nur dann erzwungen werden können, wenn die Angeprangerte eine Frau ist (nicht, dass ich Frau Kopp speziell nachtrauern würde), wäre es zwar durchaus reizvoll, Druck aufzusetzen und einen Bundesrat, dessen Geschichtsunkenntnis sich als gemeingefährlich erwiesen hat, aus dem Amt zu hieven. Das wollte die SP offenbar nicht ernsthaft, denn sie liess es bei diesem Coup, einer einmaligen Rücktrittsforderung, bewenden. Ob es darum ging, Bodenmanns Wahlkampagne für den Walliser Staatsrat vorzubereiten, für die er sich die Unterstützung der FDP (der Walliser FDP-Mann Pascal Couchepin wäre derjenige, der von einem vorgezogenen Rücktritt Delamuraz am ehesten profitieren würde, da er als einziger schon in den Startpflöcken für eine Bundesratswahl ist), oder ob andere taktische oder strategische Überlegungen eine Rolle spielten, ist schwer abzuschätzen.

Das sogenannte ``Manifest vom 21. Januar 1997'' zielt in die richtige Richtung. Es ist sicher wichtig, dass eine klare Position gegen Antisemitismus und für einen bewussten Umgang mit unserer Geschichte vehement und kontinuierlich vertreten wird. Etwas störend ist, wenn die AutorInnen des Manifests Delamuraz' Worte verdrehen und sagen, er hätte ``antisemitische Reaktionen'' in der Schweiz angekündigt, als ob er sie selber veranlassen könnte und als Drohung benutzte. Es wäre vielleicht etwas komplizierter gewesen, aber auch ergiebiger und ehrlicher, darauf einzugehen, dass auch die Befürchtung, Forderungen von Überlebenden der Shoa könnten Antisemitismen schüren, antisemitisch ist, indem sie die Opfer zu TäterInnen macht (``Schuld am Antisemitismus sind die Juden'') und die Rolle der TäterInnen (Schweizer AntisemitInnen) unterschlägt. Die AutorInnen des Manifests haben eine polemisch vereinfachende Entstellung bevorzugt.

Geschichtsbewusstsein auf den Müllhaufen der Geschichte?

In derselben Nummer der Weltwoche (6.3.97) fordert Urs Paul Engeler auf der Titelseite: ``Legt die Geschichtsbücher zur Seite!'' Nachdem er festgestellt hat, die Geschichte sei keine Wissenschaft, nicht einmal eine ungenaue, und nachdem er sich überzeugt hat, dass Geschichte immer politisch vereinnahmt wird (diesen Punkt will ich nicht abstreiten), stellt er sich die Frage, warum wir nicht entscheiden und handeln, sondern Bücher schreiben, lesen und werfen. Sich zu überlegen, in welchem Kontext die jetzige ``Aufarbeitung'' der Geschichte geschieht, und wie die ``Aufarbeitung'' dadurch beeinflusst wird, ist sicher notwendig. Zum Schluss zu kommen, es brauche keine Aufarbeitung, ist schlicht zynisch. Im Gegenteil, die Aufarbeitung sollte gründlicher geschehen, indem der eine Punkt einbezogen wird, der in fast allen Stellungnahmen und Zeitungsartikel unterschlagen wird: die Brücke zur jetzigen Situation! Die Flüchtlingspolitik, die die Schweiz in den 30er und 40er Jahren verfolgte, stimmt in weiten Zügen mit der heutigen überein. Auch nach dem heutigen Gesetz hätten Jüdinnen und Juden in jedem Einzelfall eine Verfolgung beweisen müssen, da eine Verfolgung als Gruppe nicht asylrelevant ist. Auch nach dem heutigen Gesetz würden Juden und Jüdinnen zu Hunderten und Tausenden an der Grenze zurückgewiesen. Unsere späte Geburt mag uns der Schuld daran entheben, was schweizerische Behörden vor sechzig Jahren verbrochen haben. Unsere späte Geburt gibt uns aber auch die Verantwortung daran, was jetzt, vor unseren Nasen passiert. Menschen werden in Gebiete zurückgeschafft, wo der Tod auf sie wartet. Sie werden wie unmenschlich behandelt und für Monate eingesperrt, um sie zu überzeugen, dass sie unerwünscht sind. Und das im Rahmen von Gesetzen, die von demjenigen Teil der Schweizer Bevölkerung, der stimmen geht, haushoch angenommen wurden. Wir haben die Pflicht, uns unserer Geschichte bewusst zu werden. Wir haben die Pflicht, die Augen zu öffnen, wenn Diskriminierung sich wiederholt. Wir haben die Pflicht, dagegen zu handeln und Widerstand zu leisten. Wir haben die Pflicht, den Antisemitismus hier und heute zu bekämpfen.

(Marc Riel)


(Ehemals?) Linker Antisemit

Der einstige POCH-Mitbegründer und ehemalige POCH-Grossrat in Basel George Degen lässt eigens für seine gelegentlichen Stellungnahmen zum politischen Geschehen die POCH weiterleben. Sein Postfach in Olten verwendet er für die ``POCH'', für seine Zeitschrift ``Intifada'', die mit ihrer undifferenzierten und unreflektierten Haltung immer wieder mit Antisemitismen flirtet, und auch für den ``Verein Stopp dem Beton''. Im Namen des letzteren verschickte George Degen im Dezember 1996 als Rundbrief Nr. 40 ein nationalistisch-revisionistisches Pamphlet. Der nationalistische Faden durch den Text findet sich bereits im ersten Satz: ``Seit Januar schiessen die USA und England mit vollen Rohren auf den Finanzplatz Schweiz.'' Ähnliche Reaktionen zeigten und zeigen auch andere (ehemals?) Linke, die üblicherweise keinerlei Sympathien für etablierte Politik oder nationalstaatliche Fixierung haben, die aber in der jetzigen Auseinandersetzung etwa Delamuraz und ihre geliebte, unschuldige Schweiz in Schutz nehmen.

Nachdem er von ``ungeheuerlichen Anklagen'' von Seiten d'Amatos gesprochen hat, schwenkt er von nationalem Stolz zu revisionistischem Zurechtbiegen über und behauptet, d'Amatos ``Beweisstücke haben die Qualität der Ankläger der Moskauer- oder der Nürnberger-Prozesse.'' Es wird dabei nicht ganz klar, ob Degen durch seinen Vergleich die Qualität von d'Amatos Akten oder diejenige der Nürnberger Prozesse in Zweifel zieht. Im weiteren sucht er durch seinen Hinweis auf ``den Diebstahl des [...] den Russen zustehenden Goldes in den Kalibergwerken in Thüringen durch die USA'' vom Thema abzulenken und fährt fort, indem er nicht-jüdische Shoa-Opfer gegen jüdische ausspielt.

Der Autor des Pamphlets ist derselbe George Degen, der in privaten Gesprächen bezweifelt, dass es in der Schweiz Antisemitismus gibt, und der einer Person aus der Gesellschaft Schweiz-Palästina (GSP) sein Befremden ausdrückte, dass die GSP mit dem Aktivisten X zusammenarbeite, da jener doch jüdisch sei.

Wie der Tages-Anzeiger (8.1.97 und 15.1.97) berichtet, unterschrieb George Degen den Begleitbrief zum Versand des ``Stopp dem Beton'' nicht nur mit dem eigenen Namen, sondern auch (ohne deren Wissen) mit demjenigen der Zürcher Kantonsrätin Gabi Petri. Diese trat darauf aus dem ``Verein Stopp dem Beton'' aus, bezeichnete den Text als ``skandalös'' und ``antisemitisch'' und forderte Degen auf, sich öffentlich dafür zu entschuldigen.


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Letzte Änderung 1997-04-11